Motorcycle/ Grundlagen/ Körperhaltung

Mon, 18 Sep. 2023     Thomas Bendler     ~ 3 min to read

Die Körperhaltung wird maßgeblich von der Sitzposition beeinflusst. Eigentlich ist es die Fortsetzung der Sitzposition oberhalb der Hüfte. D.h., dass die Körperhaltung von drei Dingen abhängt, dem Körper, dem Kopf und den Armen.

Die Kopfhaltung hat den geringsten Einfluss, solange man sich auf der Straße bewegt. Auf der Rennstrecke ist das ein bisschen anders, dort gibt es unterschiedliche Möglichkeiten den Kopf zu halten, um dadurch z.B. die Wirbelsäule zu entlasten. Allerdings ändert sich dadurch auch extrem die Blickführung was, wenn man es nicht gewohnt ist, eine leichte bis schwere Übelkeit verursacht. Im Straßenverkehr ist es aber recht simpel, man versucht die Augen im parallel zum Horizont zu halten und man versucht sie möglichst hoch über den Boden zu halten damit man den Überblick behält.

Einen deutlich größeren Einfluss auf das Motorrad habe die Arme. Eine sehr häufig zu beobachtende Fehlhaltung ist, durchgestreckte Arme, meist einhergehend mit einer daraus resultierenden Verkrampfung. Das sieht nicht nur sonderbar aus, es ist leider auch genauso, wie man es nicht machen sollte. Das hat mehrere Gründe. Zuallererst ist der Lenker zum Lenken da. Was banal klingt, ist für das Motorrad fahren aber essenziell. Die Hände und die Arme sollten immer locker auf dem Lenker liegen, und zwar zu jederzeit, egal ob beim Fahren, beim Bremsen oder beim Beschleunigen. Warum? Zuerst einmal werden in die Front keine Lastspitzen eingeleitet und die Front kann das tun, wozu sie entwickelt wurde. Der zweite Grund ist, man spürt das Feedback vom Motorrad viel besser da man unverkrampft viel sensibler ist. Zu guter Letzt ermüdet man viel langsamer, wenn man locker und nicht verkrampft fährt. Bleibt also nur noch die Frage offen, wie hält man denn nun die Arme richtig? Im Prinzip relativ einfach, man greift zuerst von außen auf den Lenker. Dadurch drehen sich die Handgelenke ein bisschen nach außen sowie die Arme und Ellenbogen. Durch diese breitere Haltung habe ich viel mehr Raum um zum einen auf den Lenker einzuwirken, zum anderen um schnell zu reagieren wenn mal etwas nicht so läuft wie geplant.

Einen mindestens genauso großen Einfluss hat der Oberkörper. Das kommt schon alleine daher, weil es das schwerste Teil der Drei ist. Zum einen ist die Rückenmuskulatur dafür verantwortlich, dass die Arme locker gehalten werden können, zum anderen kann mit dem Gewicht der Schwerpunkt der Motorrads beeinflusst werden. Bringe ich den Oberkörper in einer Kurve zur Innenseite, wandert auch der Schwerpunkt zur Innenseite des Motorrads. Dadurch benötige ich in Kurven weniger Schräglage und bin dadurch weiter vom Limit der Reifen entfernt. Schlussendlich führt das zu mehr Reserven während der Kurvenfahrt.

Pro-Tipp: Die Basics sind die Grundlage für alle weiteren Dinge die man mit dem Motorrad irgendwann vielleicht mal machen möchte. Man sollte also jede Gelegenheit nutzen und die Basics trainieren damit das idealerweise irgendwann mal in “Fleisch und Blut” übergeht. Hat man sich erst einmal eine falsche Haltung angewöhnt, ist es ein echt langer Weg das wieder loszuwerden … ich weiß wovon ich spreche … :smile:



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